November 2024: Corona-Aufarbeitung à la infosperber.ch

Kritische Kommentare werden auch drei Jahre danach zensiert

8. November 2024: Im Prinzip habe ich mit der Corona-Zeit abgeschlossen, Dass keine rasche Aufarbeitung erfolgen würde, war abzusehen. Immerhin, jetzt fast drei Jahre später gibt es erste Lichtblicke, so z.B. beim damaligen Impfchef der Schweiz, der anführt, dass es keine Massnahmen geben sollte, um eine Impfung “schmackhaft” zu machen. Was meiner Meinung nach aber nach wie vor fehlt, ist eine Aufarbeitung bei den Medien.

Selbstkritik bei den Medien auch 2024 nicht vorhanden

Worum geht es? In letzter Zeit sind einige Beiträge zur Nachbearbeitung der Corona-Zeit erschienen. Im Jahre 2024 ist (zum Glück) niemand mehr ein Verschwörer, der einbringt, Geimpfte wie Ungeimpfte seien zu jeder Zeit plus/minus gleich ansteckend.

Auf infosperber.ch werden gar Versicherungsmathematiker zitiert, die eine nie dagewesene Übersterblichkeit mit Beginn der Corona-Impfung anführen, die weit über den Zahlen liege, die es in den ersten beiden Jahren der Corona-Zeit gegeben habe.

So sehr diese «Aufarbeitung» zu begrüssen ist, so wenig sind wir aktuell an einem Punkt, dass die Medien die eigene Rolle kritisch hinterfragen.

Aktuelles Beispiel ist ein an sich harmloser Kommentar, denn ich heute bei infosperber.ch  zum Artikel einreichte, dass der ehemalige Impfchef die Ungleichbehandlung der Geimpften bzw. Ungeimpften nicht mehr befürwortet. Dazu verfasste ich den folgenden Kommentar (kursiv):

So sehr es richtig und an der Zeit ist, dass die Corona-Zeit aufgearbeitet wird, so ist festzuhalten, dass selbst infosperber.ch massiv für die Massnahmen «schrieb»:

«Corona-Impfpflicht wäre gerecht und zumutbar»

2-G täuscht Sicherheit vor. 3-G+ mit Testen aller ist sicherer

Erst die Massnahmen (Masken/Zertifikate) führten faktisch zu jener Impflicht (gerade für Jugendliche), die indirekt selbst hier (2. Link) durch einen Ex-Bundesrichter abgenickt wurde. Wer sich dagegen wehrte, wurde abgekanzelt bzw. zensiert (auch hier). Vielleicht haben Sie, Herr Gasche, heute die Grösse, sich dafür zu entschuldigen – auch dies gehörte zur Aufarbeitung, siehe dazu: https://maskenlos.ch/?s=gasche

Es war eine schwere Zeit damals, bis heute sind die Wunden nicht ganz verheilt. Ich hatte und habe keinen Groll, aber ich wünschte mir, dass auch infosperber.ch die eigene Rolle kritischer sähe.

Leider sollte dieser Kommentar für infosperber.ch zu viel des Guten sein. Herr Gasche schrieb mir dazu:

Kritik nehmen wir gerne entgegen. Nur sollte sie fair und sachlich sein. Dass Infosperber «massiv für die Massnahmen» schrieb, ist sachlich falsch. Siehe unser Dossier https://www.infosperber.ch/dossier/coronavirus-information-statt-panik

Chance zur Reflektion verpasst

Nun, was soll ich dazu ausführen? Es trifft zwar schon zu, dass andere Medien noch schärfer für die Massnahmen schrieben. Und ja, es gab auch halbwegs entlastende Artikel. Das ändert aber nichts daran, dass sämtliche Massnahmen des Bundes mitgetragen wurden. Am 5.9.2021 resümierte Herr Gasche wie folgt:

Einige Fakten zur Corona-Erregung über das Wochenende

Zunächst einmal, wer ein solches Bild in der Einleitung verwendet, sendet eine visuell starke Botschaft. Nämlich die, dass sich das Corona-Kosovo-Desaster (im Artikel ist undifferenziert vom Südbalkan die Rede) nicht wiederholen darf.

Zwar führt Herr Gasche aus, es brauche diese Massnahmen (noch) nicht. Noch nicht, heisst aber, dass diese wohl erforderlich sein werden bzw. könnten. Weiter schreibt er, Geimpfte könnten von sämtlichen Massnahmen befreit werden, dies führe nicht zu einer Benachteiligung der Ungeimpften.

Das ist gelinde gesagt heuchlerisch. Hätte es das Zertifikat nicht gegeben, hätten sich die allermeisten Jugendlichen nicht impfen lassen. Erst der Druck der Massnahmen führte dazu.

Infosperber.ch forderte sehr wohl eine Impfpflicht

Nun schreibt Herr Gasche zum Artikel betr. Impfpflicht:

Der erste von Ihnen zitierte Artikel informiert explizit über Einschätzungen und Argumente, denen man gerne ausweicht. Wir informierten über die Argumente, welche für eine Impfpflicht vorgebracht wurden, damit sich unsere Leserschaft eine eigene Meinung bilden kann. Über Argumente und Fakten, welcher einer Impfpflicht entgegenstanden, hatten wir mehrmals informiert.

Mag sein, ab und wann gab es kritischere Ansätze. Nur, ich habe keinen Artikel in Erinnerung, welche sich mit der gleicher Vehemenz gegen die Impfung aussprach. Die Ausgewogenheit bei infosperber.ch war in etwa gleich hoch, wie wir sie mittlerweile in den Abstimmungsunterlagen der Behörden vorfinden.

Wer anführt, die Impfung bringe für Jugendliche zwar wenig bis nichts, gleichzeitig aber Zertifikate nicht ablehnt bzw. dann doch flammende Argumente für eine Impfpflicht publiziert, der trägt diese mit. Am 11.9.2021 wurde das Zertifikat gar in himmlischen Tönen gelobt. Das war just ein paar Tage vor der Einführung der 3G-Pflicht, obwohl es am 5.9.2021 (noch) nicht als notwendig angeführt wurde. Mit keinem Wort war am 11.9.2021 die Rede davon, inwiefern sich die Situation verschlimmert hätte. Im Jahre 2024 noch zu behaupten, die Berichterstattung bei infosperber.ch sei ausgewogen gewesen, dies zeugt nicht von der Bereitschaft, eigene Versäumnisse aufzuarbeiten.

Damit wir uns richtig verstehen, ich schätze die Artikel von Frau Frei sehr. Nur fragt sich gerade darum, warum derart überhitzte Pamphlete für die Impfung und die Zertifikate publiziert wurden.

Forderung nach 2G, 3G, 3G+ war/ist unnötig und falsch

Herr Gasche führt in der Mail weiter aus:

Im zweiten von Ihnen zitierten Artikel habe ich darüber informiert, dass G-2 eine Sicherheit vortäuscht. Ich hatte die Massnahme G-2 also deutlich kritisiert und damit ein Argument gegen das Impfen von Jugendlichen geliefert.

Dies erscheint mir jetzt sehr sehr naiv. Wozu hätte denn 3G+ geführt? Dann wären die Geimpften noch mehr auf Ungeimpfte «losgegangen» bzw. auch umgekehrt. 3G+ hätte, wie alle Massnahmen, einzig dazu geführt, dass der Druck zur Impfung weiter erhöht worden wäre.

Der Spuk war dann zwar anfangs 2022 vorbei, aber sicher nicht, weil 3G+ eingeführt wurde, sondern weil die Massnahmen endlich abgesetzt wurden. Letztlich zeigte sich gerade mit 2G anschaulich, dass Geimpfte gleich ansteckend waren. Dies im Kontrast zu infosperber.ch, wo noch am 7.1.2022 der folgende Artikel publiziert wurde:

Das Covid-Zertifikat hat mit «Massenüberwachung» nichts zu tun

Natürlich darf eingebracht werden, dass es zuvor einen kritischen Beitrag zu den Zertifikaten gab. Nur, wer obigen Artikel liest, findet darin derart abstruse Überlegungen, das es mich noch heute schaudert. Kleines Beispiel (Zitat): Tatsache ist: «Aufgezwungen» wird das Zertifikat niemandem. Es ist bloss ein nützliches Angebot für doppelt und dreifach Geimpfte.

Solche Sätze hätten nie publiziert werden dürfen. Wer kein Zertifikat hatte, konnte über Monate in kein Restaurant mehr, in keine Bibliothek, eine Übernachtung in Hotels war faktisch auch nicht mehr möglich und im Arbeitsleben gab es auch kein Durchkommen mehr. Ungeimpfte wurden bzw. waren weitgehend ausgeschlossen.

Erinnern wir uns daran, der Zutritt zur Hochschule wurde den ungeimpften Jugendlichen derart erschwert, dass diese faktisch keine Wahl mehr hatten. Das Testregime war gnadenlos, die Kosten waren für ungeimpfte Studierende immens. Nein, die Zertifikate waren nicht einfach ein nützliches Angebot, das auf Freiwilligkeit beruhte. Vielmehr waren diese Diskriminierung pur, um die Impfung durchzudrücken.

Seien wir ehrlich, wenn wir flächendeckend mit 2G/3G+ weitergemacht hätten, dann hätten wir noch heute die entsprechenden Fallzahlen. Nur könnten die Massnahmen aktuell wohl weder bei den Ungeimpften noch bei den Geimpften durchgesetzt werden. Der Verdienst dafür gebührt jenen, die sich für die Grundrechte einsetzten.

Hätte es in der Schweiz keine solche Opposition gegeben, dann hätten auch wir Zustände wie im umliegenden Ausland bzw. in den USA (gehabt). Bis heute können dort Nicht-Geimpfte nicht mehr studieren, gilt dort doch, ohne Impfung keine (höhere) Bildung. Und dann wundern sich die Leute noch, warum Trump gewählt wurde.

Die Sache mit den Links ist vorgeschoben

Die Mail von Herrn Gasche endet mit den folgenden Worten:

Im übrigen erlauben wir schon lange in Kommentaren keine Links mehr, weil es unsere Kapazitäten nicht erlauben, die Links zu kontrollieren. Eine Korrespondenz darüber kann ich auch zeitlichen Gründen nicht führen.

Ich habe mir zwischenzeitlich erlaubt, eine geänderte Version des Kommentars nochmals einzureichen:

So sehr es zu begrüssen ist, dass Corona aufgearbeitet wird, so ist festzuhalten, dass Infosperber massiv für die Massnahmen “schrieb”. Am 30.7.21 war die Impflicht eine gerechte Sache und ein Alt-Bundesrichter darf unwidersprochen ausführen, die indirekte Impfpflicht sei zulässig. Am 5.9.21 können Geimpfte von Massnahmen befreit werden, deswegen würden Ungeimpfte nicht benachteiligt. Wie unwahr! Am 11.9.21 wird das Zertifikat himmlisch gelobt, nur ein paar Corono-Protestler sähen dies anders. Noch am 10.12.21 schlägt Herr G. 3G+ vor.

Ohne die Zertifikate hätte es den Impfdruck nicht gegeben. Punkt. Ich wurde damals hier zensiert und als ich heute mit Links darauf hinweisen wollte, beschied mir Herr G., meine Kritik sei sachlich falsch, und überhaupt Links gingen nicht, nicht mal auf interne Artikel! Es war eine schwere Zeit damals, bis heute sind die Wunden nicht ganz verheilt. Ich hatte und habe keinen Groll, aber ich wünschte mir, dass Infosperber die eigene Rolle kritischer sähe.

Mal sehen, ob es diesmal erscheint. Zum Hinweis, es würden keine Links publiziert, sei gesagt, dass bei der ersten Einreichung zwei Links Verweise auf Infosperber-Artikel waren, um aufzuzeigen, dass sehr wohl mehr als pointiert für die Massnahmen geschrieben wurde. Die Argumentation ist folglich schon sehr an den Haaren herbeigezogen.

Weit zutreffender dürfte wohl sein, dass auch 2024 die Zeit noch nicht reif ist, eigene Versäumnisse einzugestehen. Dies ist schade, denn so findet eine Aufarbeitung nicht statt. Nochmals, es gab bei infosperber.ch in den letzten Jahren auch viele gute Artikel zur Corona-Nachbearbeitung. Meine Kritik zielt darauf ab, dass infosperber.ch aber doch viele Artikel publizierte, die sehr wohl massiv zur einer Verschärfung der Situation führten. In diesem Sinne, warten wir ein paar Jahre, vielleicht ist dann ja die Zeit reif, dass die Medien ihre eigene Rolle aufarbeiten.

Es geht mir mit diesem Beitrag nicht darum, im Recht zu sein, es schon immer und besser gewusst zu haben. Ich wünschte mir einzig, dass eine gewisse Aufarbeitung stattfinden würde, gerade bei den Medien. Ferner möchte ich anfügen, dass ich mich jetzt erst getraue, mit meinem Namen zu zeichnen. Ich gebe zu, damals nicht den Mut gehabt zu haben. Ob dies berechtigt war, mögen andere beurteilen. In diesem Sinne, mit bestem Gruss, Urs Pfister, nomask@maskenlos.ch

Am 9. November meldete sich Herr Gasche zum 2. eingereichten Kommentar und schrieb: Ihre teils falschen und unsachlichen Darstellungen können Sie im privaten Kreis verbreiten. Wir verbreiten sie auf Infosperber nicht.

P.S: Neue Anmeldungen auf dieser Seite sind keine möglich. Es gab in der Vergangenheit zu viele Einträge, die einzig darauf abzielten, maskenlos.ch als Spam-Schleuder zu missbrauchen. Und wie bereits im letzten Betrag ausgeführt, weitere Beiträge sind nicht geplant und diese Ausnahme soll eine solche bleiben.

P.S II: Beim «Druchwühlen» meiner Beiträge durfte ich erkennen, dass ich mich damals, beim ersten Blog doch getraute, mit meinem Namen zu zeichnen. Ich habe den Text heute nochmals gelesen und bin dankbar, dass es mir damals gelang, mich so auszudrücken.


Zwischen dem 1. Janaur 2021 und dem 31. März 2022 machte die Schweiz (alleine auf Bundesebende) zur Bewältigung von Covid Schulden über 65370 Millionen bzw. 65.37 Milliarden. Dies entspricht dem Erwerb von neuen Kampfflugzeugen gemäss Abstimmung Sommer 2020. Quelle: Covid-Schulden Bund